Diese Zusammensetzung des Organisationskomitees spiegelte sich im Programm des Millenniumskongresses wider, bei dem neben Plenarvorträgen über die Bilanz der tausendjährigen polnisch-deutschen Beziehungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen und politischen Lebens beider Länder Sitzungen stattfanden in einzelnen thematischen Sektionen statt. Die Fragen der gegenseitigen Beeinflussung und Interaktion beider Sprachen und Kulturen im Laufe der Jahrhunderte mussten jedoch um Fragen im Bereich der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen ergänzt werden, denn nur so war es möglich, ein vollständiges Bild der bilateralen Beziehungen zu zeichnen Kontakte. Daher wurden auch Historiker und Experten für die zeitgenössischen Besonderheiten der polnisch-deutschen Beziehungen eingeladen, an der Organisation des Kongresses mitzuarbeiten, und das Programm wurde um zwei weitere Themenbereiche erweitert: die Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen und die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nach 1945. Dadurch hatten die Teilnehmer des Millenniumskongresses die Möglichkeit, die Gesamtheit der äußerst komplexen nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland in der historischen Dimension – über tausend Jahre, in ihrer gegenwärtigen Form und in ihrer Perspektive – kennenzulernen und gründlich zu analysieren zukünftige Entwicklung.
Die wissenschaftlichen Sitzungen des Millennium Congress wurden von einem reichhaltigen Kulturprogramm begleitet. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten fand am 6. April in Warschau im Konzertsaal der Musikakademie ein feierliches polnisch-deutsches Millenniumskonzert statt, das mit Unterstützung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland organisiert wurde. Die Gäste des Kongresses hatten auch die Möglichkeit, sich das Stück „Romeo und Julia“ anzusehen, das von zwei Theatergruppen aus Polen und Deutschland aufgeführt wurde – eine Aufführung, in der der polnisch-deutsche Konflikt auf symbolische Weise dargestellt wurde, verglichen mit dem Streit der Konflikte Familien. Diese Aufführung passte sehr gut zu den Beratungen des Kongresses, dessen Aufgabe nicht darin bestand, das zu vermeiden, was unsere beiden Nationen verletzte und trennte, sondern auch nach dem zu suchen, was sie in der Vergangenheit vereint hatte und jetzt vereint.
Der Millenniumskongress in Warschau war ein sehr umfangreiches Unterfangen. Die Vorbereitungen dauerten fast zwei Jahre und erforderten erhebliche finanzielle Aufwendungen. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle unseren Förderern, allen voran der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, dem Wissenschaftlichen Forschungsausschuss, DAAD, Fundacja im. Ein V. Humboldt, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Direktion des Königlichen Schlosses in Warschau, die die Aktivitäten des Vereins von Beginn seines Bestehens an finanziell unterstützten und ohne deren Hilfe sowohl frühere Unternehmungen, wie der Germanistenkongress 1996, als auch ohne deren Hilfe durchgeführt wurden sowie der Millennium Congress, konnten nicht stattfinden. Inzwischen nahmen über 360 Teilnehmer aus über einem Dutzend Ländern daran teil, was im Bereich der Geisteswissenschaften europaweit einzigartig ist.
Der große Erfolg des Kongresses war das Ergebnis der Bemühungen und des unermüdlichen Einsatzes der Mitglieder des Organisationskomitees: seines Vorsitzenden, Prof. Franciszek Grucza und: Prof. Włodzimierz Borodziej, Prof. Tomasz Czarnecki, Prof. Erhard Cziomer, Prof. Antoni Dębski, dr. Sambor Gruczy, Prof. Wolfgang HeinemannProf. Norbert Honsza, Prof. Joanna Jabłkowska, Prof. Marek Jaroszewski, Prof. Władysław Kaniuka, Prof. Lech Kolago, Prof. Gabriela Koniuszaniec, Prof. Tadeusz Namowicz, Prof. Hubert Orłowski, Prof. Waldemar Pfeiffer, Prof. Zenon Gewicht, Dr. Janusz Węc, prof. Józef Wiktorowicz, Prof. Elżbieta Zawadzka und Dr. Magdalena Olpińska – Sekretärin des Organisationskomitees des Kongresses. Und es sei hier betont, dass die Aktivitäten rund um diese Veranstaltung nicht mit dem Abschied der Referenten und Teilnehmer endeten. Die Arbeit des gesamten Personenteams um Dr. Silvia Bonacchi an der Herausgabe des Materialbandes des Millenniumskongresses, der unter dem Titel „Tausend Jahre polnisch-deutsche Beziehungen. Sprache – Literatur – Kultur – Politik“ im Jahr 2001. Der nicht zufällig etwa 1000 Seiten umfassende Band, der zudem eine symbolische Bedeutung erhält: tausend Seiten pro Jahrtausend der polnisch-deutschen Beziehungen, enthält fast alle Vorträge, die beide im Plenum gehalten wurden Sitzungen sowie in einzelnen thematischen Sektionen, sowie eine Aufzeichnung der Podiumsdiskussionen während des Kongresses, Texte der Begrüßungsreden der Ehrenschirmherren – Präsidenten beider Länder und Vertreter des Ehrenkomitees, und die am letzten Tag verabschiedete Abschlusserklärung der Sitzung durch alle am Kongress anwesenden Teilnehmer.
Die Durchführung eines so großen Unterfangens wie die Organisation des Millenniumskongresses im Jahr 2000 erforderte die Mobilisierung enormer Energie vieler Mitglieder des Verbandes Polnischer Germanisten. Wer jedoch denkt, dass dieser Aufwand unser organisatorisches Potenzial erschöpft und unseren Wissenschafts- und Forschungsanspruch befriedigt, der irrt. Im Gegenteil, das beispiellose Interesse an den Aktivitäten des Vereins nicht nur